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Schluß mit den Absagen – Das Crowd Modell

Die Kulturszene ist in der Krise. Während große Veranstaltungen noch genug Zulauf finden und damit wirtschaftlich sein können, haben es kleine und mittlere Bühnen schwer genug Publikum zu gewinnen. Die Gründe sich vielfältig und weitgehend bekannt. Im Ergebnis werden viele Veranstaltungen abgesagt.

Kopf in den Sand und Klagelieder anstimmen hilft eher nicht um die Situation zu verbessern. Darauf warten, das alles wieder so wird wie es mal war auch nicht. Jetzt ist die Zeit Neues auszuprobieren. Also los, schauen wir genauer hin …

Das Crowd Modell

Das Crowd Modell aktiviert alle an einer Veranstaltung Beteiligten vom Publikum über Künster:innen bis zum Veranstalter. Es minimiert das wirtschaftliche Risko und erhöht die Wahrscheinlichkeit das Kulturveranstaltungen stattfinden können.

Zentrale Faktoren dabei sind:

Klare Kommunikation und Transparenz

Ziel ist es im Vorfeld genug Geld einzunehmen, damit die Veranstaltung für alle Beteiligten finanziert ist. Wenn das nicht gelingt wird die Veranstaltung nicht abgesagt sondern sie findet dann nicht statt. Das wird klar kommuniziert, so dass alle einen Anreiz haben sich für die Veranstaltung zu engagieren. Und auch dem Pulikum wird klar, das nur etwas passiert, wenn es sich frühzeitig engagiert, beispielsweise durch den Kauf eines Tickets. Vom Konsument zum Akteur. Das Prinzip kennen wir aus dem Bereich des Crowdfunding. Wenn die Veranstaltung nicht stattfindet, gibt es natürlich das Geld zurück. Kein Risiko und keine Enttäuschung, da klar kommunizert.

Ziele setzen

Das Mindestziel ist für alle transparent. Beispielsweise 100 Tickets, oder Summe X. Erkenntnisse aus der Spieltheorie zeigen die motivierende Wirkung, wenn ein Ziel in greifbare Nähe rückt. Erreichen kann man das beispielsweise über eine Fortschrittsanzeige auf der Veranstaltungsseite.

Aktivieren der Netzwerke

Jede:r Beteiligte hat Netzwerke eigener Fans und Freunde. Es ist wichtig dieses zu aktivieren und zu vergrößern. Hier sind alle gefordert nicht nur der/die Veranstalter:in sondern ebenfalls die Künstler:innen. Damit das leicht geht, kann Werbematerial bereitgestellt werden.

Analoge Werbung

Veranstaltungen sollten online über Soziale Netzwerke und Newsletter aber auch in analoger Form durch Plakate und Flyer beworben werden. Potentielles Publikum auch für die Online-Teilnahme ist oft nicht oder selten im digitalen Raum unterwegs. Auch diese Menschen gilt es zu erreichen.

Hybride Veranstaltung

Hybride Veranstaltungen ermöglichen es vielen Menschen an der Veranstaltung teilzunehmen unabhängig von räumlichen Einschränkungen. Die Zielgruppe und Möglichkeit dabei zu sein wird dadurch deutlich vergrößert. Damit steigt auch die Möglichkeit Veranstaltungen und Künstler:innen zu supporten auch wenn sie nicht vor Ort sein können. Wenn die Künstler:innen das bei ihrer Performance berücksichtigen werden hybride Veranstaltungen für alle zu einem tollen Erlebnis. Hybride Veranstaltungen bieten gute Möglichkeiten das eigene Netzwerk (Community, Crowd) zu vergrößern. So wird es mit jeder Veranstaltung leichter Unterstützer zu erreichen.

Viele Verkaufskanäle und Ticketarten

Es sollten Tickets verkauft werden. Dabei sind verschiedene Preiskategorien hilfreich, da sich daruch die Möglichkeit und Bereitschaft vergrößert etwas zu bezahlen. Beispielsweise: Support, Standard, Fan.

Die Tickets dienen in erster Linie dazu eine Veranstaltung stattfinden zu lassen. Das geschieht wenn das kommunizierte Ziel erreicht ist.

Zusätzlich zu den Tickets kann es die Möglichkeit geben während der Veranstaltung zu bezahlen. Kombiniert man das mit einem Open Door Ansatz steigert das die Einnahmenwahrscheinlichkeit. Besonders in Livesituationen lassen sich Menschen gut begeistern und aktivieren. Dies steht nicht im Gegensatz zum Ticketverkauf, sondern ergänzt ihn sinnvoll.

Fazit

Neue Ansätze und Modelle bieten Chancen. Besonders in krisenhaften Zeiten entsteht oft Neues. Das vorgestellte Modell hat das Potential die Kulturszene zu beleben und neue Wege zu öffnen. Eine Garantie gibt es nicht. Muss aber auch nicht. Um es mit Nelson Mandela zu sagen:

„Ich verliere nie – entweder ich gewinne oder ich lerne.“

In diesem Sinne – Los geht’s!